Verwandten-Stammzellspenden

Im Falle einer allogenen Stammzell- oder Knochenmarktransplantation ist die Chance, einen Spender mit identischen HLA-Merkmalen zu finden, innerhalb der Familie am größten, insbesondere dann, wenn der Patient über eine Kombination seltener Merkmale verfügt. Deshalb wird in diesem Fall nicht nur der Patient typisiert, sondern auch seine engeren Verwandten, sofern diese sich freiwillig zur Verfügung stellen und spendetauglich sind. Prinzipiell gilt, dass das Risiko einer immunologischen Abstoßung der transplantierten Stamm- oder Knochenmarkzellen mit jedem Mismatch (nicht passendem HLA-Merkmal) signifikant steigt. Deshalb führen wir bei dem Patienten mittels molekularen Methoden eine komplette HLA-Typisierung mit hoher Auflösung (G-Gruppe) für die Genorte HLA-A, -B, -C, -DRB1, -DQB1 und DPB1 durch, wohingegen bei den Verwandten zunächst nur eine niedrig auflösende Typisierung (1 Feld) der Genorte HLA-A, -B und -DRB1 durchgeführt wird. Wird auf dieser Basis eine Übereinstimmung der HLA-Allele des Patienten mit einem seiner Verwandten nachgewiesen, werden auch dessen HLA-Allele hochauflösend für alle Genorte bestimmt. Ein Beispiel für eine solche Familientypisierung ist in dem folgenden Stammbaum dargestellt, in dem die Schwester die identischen HLA-Allele aufweist wie die Patientin.

Grafik: Kompatibilität
Grafik: Kompatibilität hoch

Generell gilt, dass vor jeder Stammzell-/Knochenmarktransplantation eine Bestätigungstypisierung der Merkmale des Spenders und des Empfängers erfolgen muss.

Unser Leistungsverzeichnis, Anforderungsschein und Präanalytik-Handbuch finden Sie hier:

Leistungsverzeichnis Thrombozyten- / HLA-Diagnostik

Leistungsverzeichnis Thrombozyten- / HLA-Diagnostik

Stand: 11.01.2023

150.54 KB

Anforderung Spezialdiagnostik Thrombozyten/HLA

Anforderung Spezialdiagnostik Thrombozyten/HLA

Stand: 13.12.2021

268.66 KB

Präanalytik Handbuch

Präanalytik Handbuch

Stand: 01.12.2017

1.19 MB