HLA-Typisierung

Unter einer HLA-Typisierung versteht man den Nachweis der HLA-Merkmale eines Menschen. Diese Bestimmung erfolgt in unserem Labor mit molekularbiologischen Methoden.

HLA-Typisierungen werden in unserem Labor für die HLA Klasse I Loci HLA-A -B, und -C, sowie die Klasse II Loci HLA-DRB1, DQB1 und DPB1 mit molekularbiologischen Methoden (niedrig- und hochauflösend) durchgeführt. Als Verfahren mit niedriger bis intermediärer Auflösung (z.B. ein Feld HLA-A*02, oder intermediär HLA-DRB1*15:AB) kommt die PCR-SSO zum Einsatz, bei der die amplifizierten HLA-Genabschnitte anschließend mit allelspezifischen HLA-Sonden (Sequence Specific Oligonucleotides, SSO) hybridisiert und über Fluoreszenzmarkierung detektiert werden.

Hochauflösende HLA-Typisierungen werden mittels Next Generation Sequencing (NGS) durchgeführt, einem Verfahren, bei dem in einem automatisierten Hochdurchsatz in einer massiven parallelen Sequenzierung Millionen von kurzen Sequenzabschnitten gleichzeitig gelesen werden können. Nach einer klonalen PCR-Amplifikationsreaktion zur Generierung von größeren HLA-Einzelsträngen erfolgt die Erstellung der sogenannten „Library“ (Bibliothek). Dabei werden die Amplifikate enzymatisch in kurze Fragmente zerlegt und mit spezifischen Nukleotid-Adaptern und Bar Codes versehen. Die Sequenzierung der kurzen auf einem Chip immobilisierten Fragmente erfolgt in einer millionenfach parallel durchgeführten Synthesereaktion. Bei der Anlagerung jedes neuen, komplementären Nukleotids an einen vorhandenen Strang wird ein spezifisches Fluoreszenzsignal freigesetzt, sodass sich daraus die Sequenz der kurzen Stränge ableiten lässt. Eine Software ordnet die synthetisierten neuen Fragmente wieder einem kompletten Genabschnitt zu. Anhand der Bar Codes erfolgt die Zuordnung zu den einzelnen Proben.