Pionier der Blutspende – 70 Jahre DRK-Blutspendedienst
Vor 70 Jahren war es ein mutiges Experiment, heute ist es Routine: Viele Millionen Menschen spenden Blut beim Roten Kreuz oder verdanken ihre Genesung einer Bluttransfusion. Rund 800.000 Blutspender begrüßt der DRK-Blutspendedienst West jährlich bei über
Vor 70 Jahren war es ein mutiges Experiment, heute ist es Routine: Viele Millionen Menschen spenden Blut beim Roten Kreuz oder verdanken ihre Genesung einer Bluttransfusion. Rund 800.000 Blutspender begrüßt der DRK-Blutspendedienst West jährlich bei über 11.000 Blutspendeaktionen. 1952 sah das anders aus: Im ersten Blutspendejahr gab es 114 Blutspendetermine mit 7.773 Blutspendern. Zu Beginn waren es 19 Mitarbeitende des Deutschen Roten Kreuzes, die in Nordrhein-Westfalen den Betrieb des ersten zentralen Blutspendedienstes in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland aufbauten. Nach einem Grubenunglück auf der Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen mussten im Jahr 1950 zahlreiche Blutkonserven aus Frankreich geholt werden, um die Verletzten zu behandeln. In Deutschland standen keine ausreichenden Mengen an gespendetem Blut zur Verfügung. Das war ein deutlicher Impuls, die Gründung eines Blutspendedienstes in Deutschland voranzutreiben.
Am 9. März 1951 gründeten die DRK-Landesverbände Nordrhein und Westfalen den ersten DRK-Blutspendedienst in Deutschland. Am 29. Februar 1952 fand der erste Blutspendetermin in NRW statt. Bei den drei Spendeaktionen des ersten Arbeitstages in Gelsenkirchen wurden 95 Blutspender registriert. Viele davon waren Kumpel aus den umliegenden Zechen des Ruhrgebietes. Bergleute waren von Anfang an wichtig als Blutspender, brauchten aber nach Unfällen auch oft genug selbst Bluttransfusionen.
Üblich war es zu dieser Zeit noch, im Bedarfsfall Blutübertragungen direkt zum Patienten vorzunehmen. Eine systematische und flächendeckende Versorgung mit Blut gab es bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht. Im staatlichen Auftrag übernahm das Deutsche Rote Kreuz die Verantwortung, eine zentrale Blutspendeorganisation, wie sie in anderen Ländern, wie England, den USA oder den Niederlanden bereits existierte, aufzubauen.
Damals wie heute fußt die Arbeit des DRK - nicht nur auf den hauptamtlichen Mitarbeitenden - sondern auch auf der Unterstützung durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die z.B. bis in die siebziger Jahre die Aufgabe übernahmen, das gespendete Blut in den Glasflaschen, in denen es gesammelt wurde, zu schütteln, damit es nicht verklumpte. Heute kommen für jeden Spender Blutbeutelsysteme zum Einsatz, die nur einmal verwendet werden und in denen das Blut in einem geschlossenen System weiterverarbeitet wird. Geschüttelt werden muss das gespendete Blut dennoch - diese Aufgabe wird heute von automatischen „Schüttelwaagen“ übernommen.
In sieben Jahrzehnten haben sich viele Abläufe und Prozesse verändert – eines ist jedoch gleichgeblieben: Blut ist nach wie vor ein wichtiger Baustein in der medizinischen Grundversorgung. Heute arbeiten für den DRK-Blutspendedienst West ca. 1.300 Mitarbeitende und es engagieren sich nach wie vor ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Blutspende. Ohne gespendetes Blut und die sichere Be- und Verarbeitung hätten in dieser Zeit Millionen Menschen nicht therapiert werden können oder sie hätten gar ihr Leben verloren. Undenkbar wäre diese erfolgreiche Arbeit über die ganze Zeit, ohne den selbstlosen Einsatz zehntausender ehrenamtlich Aktiver gewesen, die die Gesichter der Blutspende vor Ort sind. Aus der Region – für die Region, so arbeitet das DRK noch heute. Erst durch den enormen organisatorischen Aufwand, Blutspenden quasi bei den Menschen „zu Hause“ in den Regionen und Ortschaften einzusammeln und nach der Testung und Weiterverarbeitung, wieder in die Regionen zurückzubringen, entsteht ein sichereres Versorgungsnetzwerk.
Heute müssen im gesamten Versorgungsgebiet des Blutspendedienstes-West (NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland) täglich bis zu 3.500 Menschen zur Blutspende motiviert werden, um eine ausreichende Versorgung schwerkranker Patienten mit Blutpräparaten gewährleisten zu können.
Der erste Blutspendetermin in Gelsenkirchen war der Auftakt zum gemeinnützigen Wirken aller Blutspendedienste des DRK/BRK, die ebenfalls kurz danach Verantwortung für eine sichere und flächendeckende Versorgung in allen anderen Bundesländern übernahmen. Damals wie heute sind aus Blutspenden erstellte Blutpräparate ein wesentlicher Pfeiler der medizinischen Daseinsvorsorge, für die sich die Gemeinschaft der DRK/BRK-Blutspendedienste in Deutschland verantwortlich zeigt.
Kommentare
Ich "wollte" gestern zum 152 mal Blut spenden und habe mich mal wieder furchtbar geärgert. Manchmal habe ich kleine Probleme den Hb-Wert von 13.5 zu erreichen. Gestern lag er bei 13,3. Ohne auf meine Einwände einzugehen, wurde ich von dem "ehrenamtlichen" Mitarbeiter nach Hause geschickt. Blutentnahme am Ohr (meist 0,3 - 0,4 höher) wurde einfach abgelehnt. Anscheinend ist der Blutbedarf nicht sonderlich hoch. Ganz ehrlich: " ich bin es langsam leid "
Peter Meier
Hallo Herr Meier, um auf Ihre Beschwerde angemessen eingehen zu können, müssen wir wissen, WO Sie Blut spenden wollten. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie mir eine Email schicken. Vielen Dank!
Viele Grüße
Claudia Müller (c.mueller@bsdwest.de)
Hallo Herr Meier.
Das gleiche Problem kenne ich auch. Es kommt immer wieder vor, dass 0,2 oder 0,3 des Hb-Wertes fehlen. M. E. liegt es aber auch an den Arzt, wenn er nicht genug Blut entnimmt sondern sofort das Plastikplättchen mit Blut befüllt.
Und noch etwas ist mehreren Spendern aufgefallen: gleich 5 Spender werden abgewiesen. Und alle 5 Personen haben den gleichen Wert. Da läuft etwas falsch. Denn zur gleichen Zeit bei der anderen Teststelle gibt es keine Probleme und alle können spenden.
Hallo Herr Hüweler,
bitte teilen Sie uns per Email mit, WO Sie diese Erfahrung gemacht haben. Nur dann können wir Ihre Beschwerde angemessen bearbeiten.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Claudia Müller (c.mueller@bsdwest.de)
Hallo Herr Hüweler,
Ihr Ärger ist absolut nachvollziehbar. Wir müssen uns allerdings an die Vorgaben halten und die Sicherheit für Blutspender und Blutempfänger immer ganz nach vorne stellen. Hier kommt die Stellungnahme aus unserem ärztlichen Bereich:
Selbstverständlich sind unsere Hb-Messgeräte kalibriert. Sie werden täglich mit einer genormten Messküvette überprüft: Die dabei gemessenen Werte müssen zwingend im Toleranzbereich liegen, sonst wird das Gerät nicht eingesetzt. Wir unterliegen ebenfalls strengen Kontrollen durch die Bezirksregierung und durch externe Auditoren, die anlässlich ihrer Begehungen auch regelhaft die Messprotokolle überprüfen. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass der von uns gemessenen kapilläre Wert niemals komplett identisch mit den Werten in Vollblut (venöses Blut z.B. aus einer Armvene) ist. Kapilläre Messungen sind vor allem dann ungenauer, wenn ein Tropfen Blut herausgepresst wird und sind extrem von der Durchblutung der Fingerbeere (beziehungsweise des Ohrläppchens) zum Zeitpunkt der Punktion abhängig. Der Hb-Wert im venösen Blut liegt im Schnitt ca. 0,5g/dl höher, so dass kapilläre Messungen für unseren Zweck ausreichend sind, da sie eher zu niedrige Werte anzeigen.
Der Faktor Mensch ist natürlich ebenfalls zu berücksichtigen. Um Anwendungsfehlern vorzubeugen, schulen wir unsere Mitarbeiter regelmäßig in Abnahmemethode und Anwendung des "Hemocue"-Gerätes.
Wir hoffen, dass Sie sich die Überzeugung, dass Blutspenden wichtig ist, nicht nehmen lassen und dass beim nächsten Mal auch für Sie und Ihre Mitstreiter alles im grünen Bereich liegt.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Müller
Hallo ich wollte die Uhrzeit für meinen Spendetermin , morgen 5.4.2022 con 16:45 auf 18:45 in Illingen Hüttigweiler verlegen, ist das möglich?
Hallo Herr Weiskircher,
selbstverständlich können Sie ihren Blutspendetermin verschieben. Nutzen Sie dazu bitte den Link in der Bestätigungs-E-Mail oder die entsprechende Funktion unserer Blutspende-Service-App.
Viele Grüße nach Illingen Hüttigweiler!
Es ist wirklich ein klasse Unterfangen
Alexander Dräger
D-66763 Dillingen Saar
Ich muss hier auch mal meinen Ärger loswerden. Ich war gestern in Lünen Rathaus Blutspenden. Es gab dann zum Abschluss eine kleine Tüte mit essbarem und einem Getränk. Und zum Essen gab es dann unter anderem eine Bifi Salami und haribo mit Gelatine.
sind dem DRK die muslimischen Spender nicht wichtig genug oder warum wird so eine allseits bekannte verbotene Nahrung für Muslime nicht durch etwas ersetzt was alle essen könnten.
ich habe mich gefühlt als wenn ich da nicht hingehöre oder als wenn man mit mir nicht gerechnet hätte. Ich bitte um überdenken der Situation damit die Motivation der Andersgläubigen genauso hochgehalten werden kann wie bei allen anderen.
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