Andere Menschen, andere Gene – gleiche Chancen
Zum Weltrotkreuztag startet der DRK Blutspendedienst-West offiziell die Aufklärungskampagne für mehr Blut- und Stammzellenspenden von Migranten in NRW.
Seit Generationen leben in Nordrhein-Westfalen Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln und Ethnien zusammen und sie engagieren sich durch ihre Blutspenden beim DRK für Kranke und Verletzte. Mit dem Zuzug von Migranten aus verschiedenen Teilen der Welt ergeben sich jedoch ganz neue Herausforderungen in der gesundheitlichen Daseinsvorsorge. Menschen haben evolutionsbedingt unterschiedliche Blutgruppen aber auch unterschiedliche Erkrankungsrisiken. Die Blutgruppen von Menschen hängen von deren Herkunftsregion ab und unterscheiden sich teils wesentlich von denen der Menschen aus Europa oder Kleinasien. Nun müssen aber bei der Bluttransfusion Blutgruppen berücksichtigt werden und so ist auch die Erweiterung der Blutvorräte um kompatible Konserven erforderlich geworden.
Diese Lücke will man mit BluStar.NRW schließen- dem „Verbund zur Typisierung potentieller Blut- und Stammzellspender unter Migranten in Nordrhein-Westfalen“ (DRK-Blutspendedienst West, Universitätsklinikum Essen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Westdeutsche Spenderzentrale (WSZE) und Caritasverband für die Stadt Essen). Das Projekt mit dem griffigen Namen und dem einprägsamen Logo wendet sich an Menschen mit entsprechendem Migrationshintergrund, die derzeit bei Blutspenden noch deutlich unterrepräsentiert sind. Diese Menschen sollen im Rahmen des Projektes über die Notwendigkeit der Blut- und Stammzellspende informiert und zur Blutspende motiviert werden. Im Projektzeitraum werden viele zusätzliche Blutgruppenbestimmungen durchgeführt um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Dabei werden auch wissenschaftliche Daten über Blutgruppen- und Antigenverteilung gewonnen und letztendlich wird am Ende des dreijährigen Projektes auch eine neue Methode zur schnellen Bestimmung seltener Blutgruppenmerkmale entwickelt sein. Auch das wird bei der Versorgung unserer Patienten zukünftig sehr helfen.
Und schließlich geht es vor allem darum, ganz im Sinne der Grundsätze des Roten Kreuzes, wie Neutralität, Freiwilligkeit oder Universalität, Menschen zu gewinnen, die mit ihrer Blutspende anderen Menschen helfen wollen und sich an dem großen Projekt „Blutspende“ beteiligen – ganz im Sinne einer gelebten Integration.
Förderhinweis "Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert"
Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit viel Interesse habe ich Ihren Bericht zu der Aktion Bluestar gelesen. Ich arbeite für das Kommunale Integrationszentrum des Märkischen Kreises und betreue im Zuge dessen die Kommune Iserlohn mit Ihren Migrantenselbstorganisationen. Ich könnte mir gut vorstellen, einen Kontakt zwischen Ihnen und den MSO´s herzustellen und ggf. einen Spendetermin umzusetzen. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich per Mail oder Telefonisch zwischen 8 und 12 Uhr mit mir in Verbindung setzen und freue mich über eine Rückmeldung von Ihnen (02351 / 966-6523)
mit freundlichen Grüßen
Silke Ewald
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