Das kleine g mit großer Wirkung
g steht für Gemeinnützigkeit
Es wird schon mal gerne übersehen, das kleine g, das sich fast versteckt und aus der GmbH eine gGmbH macht.
Wie im normalen Leben sind es auch hier die kleinen Merkmale, die einen sehr großen Unterschied ausmachen. Das DRK arbeitet im Zeichen der Menschlichkeit und das schon seit der Gründung im Jahr 1863, so auch beim DRK-Blutspendedienst West, der sich seit den fünfziger Jahren im Auftrag der Landesregierung um die Versorgung der Krankenhäuser mit Blutpräparaten kümmert. Dabei arbeitet der Blutspendedienst versorgungsorientiert für das Gemeinwohl. Er muss kostendeckend wirtschaften. Blutpräparate und Dienstleistungen dürfen nur so viel kosten, dass der Aufwand, der für ihre Herstellung erforderlich ist, finanziert wird.
Was bedeutet dies jetzt konkret?
Der Preis für eine Blutkonserve entspricht den Kosten, die zuvor bei der Werbung der Blutspender, der Organisation der Blutspendetermine, bei den Laboruntersuchungen, der Weiterverarbeitung, im Vertrieb und bei vielen weiteren Arbeitsschritten entstanden sind. Und weil jedes verantwortungsvoll handelnde Unternehmen auch investieren muss, entsteht im Idealfall auch ein positives Ergebnis, das für Investitionen dringend benötigt wird. So kann der Blutspendedienst neue Fahrzeuge, modernere Geräte für die Labordiagnostik oder auch einfach einen neuen Schreibtisch kaufen. Wenn wir also etwas mehr Geld einnehmen, als wir zur Kostendeckung brauchen, schütten wir keine Gewinne aus, sondern investieren in den Erhalt unserer Leistungsfähigkeit! Das mit dem positiven Ergebnis gelingt nicht immer, es wäre aber im Sinne des Fortschritts, den wir uns besonders in der Medizin so sehr erhoffen, wünschenswert. In jedem Fall steht aber immer verantwortliches Handeln, zum Wohle der Menschen, auf Basis der Werte des DRK dahinter.
Warum geht es denn überhaupt um Geld im Blutspendewesen?
Der DRK-Blutspendedienst West ist ein eigenständiges Unternehmen. Weder Geldspenden, die das DRK erreichen, noch öffentliche Mittel von Bund oder Ländern fließen in unsere Arbeit. Der Aufwand, der betrieben wird, um eine vollumfängliche und sichere Versorgung mit Blutpräparaten zu gewährleisten, ist jedoch außerordentlich. An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, stehen wir und alle DRK-Blutspendedienste für alle Einrichtungen des Gesundheitswesens, die auf Blut in Therapie und Notfallversorgung angewiesen sind, zur Verfügung. Jeden Tag machen sich hunderte von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern auf den Weg, um direkt bei den Menschen vor Ort zur Blutspende zu bitten. Der personelle und logistische Aufwand ist dabei enorm. Leicht nachvollziehbar, dass dabei Kosten entstehen, oder? Dank der vielen ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer bleiben diese Kosten übrigens vergleichsweise niedrig. Der Blick auf Europa zeigt, hier in Deutschland liegen die Preise für eine Blutkonserve auf unterstem Niveau.
Freiwilligkeit bei der Blutspende
Und ja - weil auch diese Frage oft gestellt wird: Es ist eine ganz bewusste Entscheidung, den Blutspendern keine finanzielle Aufwandsentschädigung zu gewähren. Niemand soll sein Blut verkaufen müssen. Blut soll keine Handelsware werden, so steht es im Ethischen Kodex zur Blutspende, verabschiedet von der Internationalen Rotkreuz-Konferenz 1981 in Manila. Die Weltgesundheitsorganisation, der Europarat und die Internationalen Gesellschaft für Transfusionsmedizin vertreten diese Auffassung ebenfalls - aus ethischen, moralischen und medizinischen Aspekten heraus. Wir setzen seit über sechs Jahrzehnten auf Blutspender, die aus der Überzeugung kommen, um anderen zu helfen. Wir weisen immer wieder darauf hin, dass wir unsere Jahresbilanzen im Bundesanzeiger veröffentlichen. Transparenz ist hier das entscheidende Stichwort. Die Aufsichtsbehörden überprüfen unseren Umgang mit Geld regelmäßig. Hier geht es um wichtige Kontrolle. Das kleine g steht also für die Gemeinnützigkeit aller Schritte die erforderlich sind, um Blut sicher und verantwortungsvoll vom Blutspender zum Transfusionsempfänger zu bringen.
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