14.01.2016

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„Tutti fratelli“ - „alle sind Brüder“

Reise zu den Rotkreuzgesellschaften

Unsere Reise zu den internationalen Schwestergesellschaften des Deutschen Roten Kreuzes führt uns heute zu einer Organisation, deren Name einen melodischen Klang hat, wie Musik: Croce Rossa Italiana - das Italienische Rote Kreuz.

Das Rote Kreuz in Italien zählt zu den ältesten Rotkreuzgesellschaften der Welt und ist Gründungsmitglied der 1919 gegründeten Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Bereits 1864 schlossen sich in Mailand Menschen zu einem ersten Rotkreuzverein Italiens zusammen, der „Italienischen Gesellschaft zur Rettung Verwundeter und Kranker im Kriege“. Zwei Monate nach der Gründung dieser Organisation erfolgte die Unterzeichnung der Genfer Konventionen. Im Jahre 1884 erfolgte die staatliche Anerkennung der italienischen Rotkreuzgesellschaft durch die Regierung in Rom, wo die Organisation seit 1872 ihren Hauptsitz unterhielt.

Heute ist das Italienische Rote Kreuz hauptsächlich im Rettungsdienst und im Zivil- und Katastrophenschutz engagiert. Darüber hinaus ist das Rote Kreuz in Italien im sozial-karitativen Bereich aktiv, unterhält eine große Jugendabteilung und kümmert sich, wie auch in Deutschland, um das Thema Blutspende. Neben den zivilen Abteilungen gibt es beim Italienischen Roten Kreuz auch eine militärische Abteilung, die sich um die sanitätsdienstlichen Aufgaben der Streitkräfte der Republik Italien kümmert. Insgesamt sind rund 150.000 Menschen ehrenamtlich beim Roten Kreuz in Italien aktiv. Das Italienische Rote Kreuz steht unter der Schirmherrschaft des Italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella.

Italien und das Rote Kreuz, das ist eine ganz besondere Verbindung. In der norditalienischen Stadt Solferino fand 1859 die Schlacht von Solferino statt, deren Schrecken und Wirren den schweizerischen Kaufmann Henry Dunant dazu veranlassten, für Humanität und Menschlichkeit einzutreten. Das Erlebte verarbeitete Dunant in seinem Werk „Eine Erinnerung an Solferino“, in dem er nicht nur detailliert die Grausamkeiten des Krieges schildert und von seinen einfachen, provisorischen Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Schlacht berichtet, sondern auch die Schaffung internationaler Verträge und die Einrichtung humanitärer Hilfsorganisationen fordert. Italien und das Rote Kreuz: Eine ganz besondere Geschichte nahm hier ihren Anfang. Oder, um es mit den Worten Henry Dunants zu sagen: „Tutti fratelli“, „alle sind Brüder“.


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