Euer Blut hat unser Leben gerettet!
Blutspende-Empfängerinnen und Empfänger berichten, wie gespendetes Blut ihr Leben gerettet hat
Reiner überlebt nach Organtransplantation und rettenden Blutspenden
Mit Mukoviszidose geboren, war es ein langer Leidensweg für Rainer, bis eine neue Lunge transplantiert werden konnte.
Reiner Heske dankt seinem Organspender und den vielen Blutspenderinnen und Blutspendern, denn auch ohne Blut wäre diese schwere Operation nicht möglich gewesen.
Blutspenden haben sie gerettet: Cornelia dankt allen Blutspendenden
Cornelia wurde mit Blutungen unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes ins Koma gelegt und musste wegen des hohen Blutverlustes drei Mal wiederbelebt werden. Sie verlor dabei so viel Blut, dass die Blutkonserven der passenden Blutgruppe ausgingen. Nur dank der Notfallreserve des Roten Kreuzes gelang es den Ärzten, das Leben der jungen Mutter zu retten.
Vom Blut-Empfänger zum -Spender: Die eindrucksvolle Geschichte von Kai Gänz aus Guldental in Rheinland-Pfalz
Blutspenden sind wichtig und retten Leben.
Wie hoch ist aber der tägliche Bedarf?
In Deutschland werden täglich bis zu 14.000 Blutspenden benötigt. Im Versorgungsgebiet des DRK-Blutspendedienstes West (hierzu gehören Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz und das Saarland) sind dies täglich ca. 3.500!
Hinter jeder dieser 3.500 Blutspenden stehen Menschen, die das gespendete Blut benötigen, um gesund zu werden oder zu überleben. Es sind oft auch Schicksale schwerstkranker und verletzter Menschen.
So wie jene von Kai Gänz aus Guldental bei Bad Kreuznach.
Dem heute 36- jähriger Betriebsschlosser und Vater von zwei Kindern im Alter von 18 und 6 Jahren sind die Spuren seines Unfalls heute nicht mehr anzusehen, was ein Wunder ist.
In einem Video berichtet er eindrucksvoll und emotional von seinen Erlebnissen, dem dringenden Blutbedarf und wie er selbst zum Blutspender wurde.
Kai ist 23 Jahre alt und kerngesund, als ein dramatischer Unfall sein Leben verändert
Zu diesem Zeitpunkt arbeitet er in einem Unternehmen für Kunststoffrecycling und bereitet gerade eine Maschine für den Umbau vor.
Für diesen Zweck muss die Maschine von innen bestiegen werden.
Kurz darauf schaltet ein Kollege, der über die Wartung nicht informiert wurde, die Maschine ein.
Kai wird in die Maschine gezogen, von einem Rührwerk erfasst und schwerst verletzt.
Trotz des dramatischen Unfallhergangs gelingt es ihm, sich aus der Maschine zu ziehen, bevor er das Bewusstsein verliert.
Mit einem Hubschrauber wird der Betriebsschlosser in eine nahegelegene Unfallklinik geflogen und 14 Stunden notoperiert.
Während der Operation ist er auf mindestens sieben Blutkonserven angewiesen, die ihm das Leben retten.
Nach weiteren fünf Tagen im künstlichen Koma, fünf Tagen auf der Intensivstation und mehreren Wochen Krankenhausaufenthalt findet Kai wieder ins Leben zurück und beschließ schon sehr früh, selbst zum Blutspender zu werden:
„Mir war schon immer klar, dass Blutspenden wichtig sind. Als ich jedoch selbst darauf angewiesen war und diese mir mein Leben gerettet haben, beschloss ich, selbst Blutspender zu werden. Und so spendete ich direkt 12 Monate nach meinem Unfall das erste Mal Blut und spende bis heute sowohl Blut, wie auch Thrombozyten“ berichtet Gänz.
Gina Rühl verliert als Beifahrerin bei einem Motorradunfall fast ihr Leben- heute ist sie eine bekannte Influencerin und setzt sich für die Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz ein
ina Rühl verliert als Beifahrerin bei einem Motorradunfall fast ihr Leben.
In der Akutbehandlung erhält sie lebensrettende Blutpräparate.
Gina verbringt Monate im Krankenhaus, verliert in Folge des Unfalls ihren linken Arm, aber nicht die Lust am Leben.
Heute lebt Gina Rühl mit einer Armprothese aus Carbon, die sie mit ihrer Rücken- und Brustmuskulatur bewegen
kann. Sie hat ihr Abitur nachgeholt und ein Fernstudium begonnen.
„Das Leben passiert, so oder so“ sagt Gina Rühl. „Wichtig war, dass sofort Menschen da waren, die mir
geholfen haben, Ärzte, die sich monatelang um mich kümmerten und Blutspender, die mir ihr Blut geschenkt
haben, ohne zu wissen, dass sie damit auch mein Leben gerettet haben.“
Und sie ergänzt: „Täglich passieren wirklich viele Unfälle. Ohne Blutspender würden so viele
Menschen nicht mehr leben. Das muss man sich immer wieder klar machen.“.
Als „einarmige Prinzessin“ macht Gina heute als Motivationstrainerin anderen Menschen Mut und geht in ihrem
Leben dabei ungewöhnliche Wege. Sie kandidiert zum Beispiel zur Miss-Germany-Wahl. Mit ihrer Teilnahme an
der Miss-Wahl zeigt Gina Rühl, dass man auch mit Handicap, das erreichen kann, was man möchte. Gina Rühl:
„Ich bin einfach sehr dankbar, zu leben und mein Leben gestalten zu können.“
41 Menschen haben mir bis heute mit ihrem Blut geholfen am Leben zu bleiben
Regina erzählt ihre persönliche Geschichte
Von Regina H.-T.
Ich bin jetzt 69 Jahre alt. Dass ich diesen Geburtstag Ende letzten Jahres erleben durfte, verdanke ich vielen Blutspenderinnen und Blutspendern. Um genau zu sein bis heute 41 Blutspenden von Menschen, die anderer Menschen Leben mit ihrem Blut retten wollen, auch in dieser schwierigen Zeit von Corona.
Dafür kann ich gar nicht genug danken.
Im Herbst 2017 erhielt ich die Diagnose „beginnende MDS“. Zum Arzt war ich gegangen, weil ich schneller müde und erschöpft war, als ich es von mir kannte. Beim Treppensteigen kam ich schneller aus der Puste. Um irgendetwas anzufangen fehlte mir oft der nötige Antrieb. Appetitlosigkeit kam ebenfalls dazu. Das heißt, ich fühlte mich total unwohl.
Grund: Mein Knochenmark war erkrankt und produzierte nicht mehr genügend rote Blutkörperchen, die u.a. den Sauerstoff im Körper transportieren.
Nach der ersten Diagnose musste ich alle drei Monate zur Blutabnahme, um den Hämaglobin (HB)-Wert zu kontrollieren. Im Sommer 2019 war er so niedrig, dass eine Knochenmarkpunktion durchgeführt wurde. Diagnose: Myelodysplastisches Syndrom (MDS) mit Anämie (Blutarmut). Kurz darauf erhielt ich meine erste Bluttransfusion. Die Ursache für diese chronische Erkrankung ist noch nicht erforscht, bis heute gibt es nur Vermutungen.
Warum hat das so lange gedauert von Herbst 2017 (HB 9,4) bis Sommer 2019 (HB 6,0)? Der Organismus einer Frau kommt durch die monatliche Regelblutung und dem damit verbundenen Blutverlust ganz gut klar und kann den niedrigen HB-Wert lange Zeit kompensieren.
In der Regel geht es mir nach der Transfusion von 2 Blutbeuteln (je ca. 400 ml) 4 Wochen lang gut. Manchmal gibt es nur 1 Beutel, weil nicht mehr da ist, dann muss ich nach 2 Wochen wieder in die Klinik.
Mein HB-Wert lag im letzten halben Jahr zwischen 5,8 und 6,4. Der alters- und geschlechtsspezifische Referenzbereich liegt zwischen 11,8 bis 15,8. Pro Beutel erhöht sich mein HB-Wert um ca. 1,5.
Bekomme ich 1 Beutel Blut dauert die Sitzung ca. 2 ½ Stunden, sind es 2 Beutel Blut kann es 3 ½ bis 4 Stunden dauern. Der Grund für die Anzahl der Stunden ist die Kochsalzlösung. Je nachdem bekomme ich 1 oder 2 Beutel mit entweder 200 ml oder 400 ml. Grund ist der Port, den ich mir im Spätherbst 2019 habe implantieren lassen. So muss nicht immer die Vene angestochen werden, d.h. einmal zur Blutabnahme, um den HB-Wert zu ermitteln und am nächsten Tag zur Bluttransfusion. Dieser Port muss vor der Blutübertragung und danach mit einer Kochsalzlösung durchgespült werden.
Bei der Blutabnahme werden zusätzlich zwei Röhrchen Blut abgenommen, um mein Blut mit dem in Frage kommenden Spenderblut zu kreuzen. Wohl habe ich die bei uns in Deutschland weit verbreitete Blutgruppe A mit dem Rhesusfaktor Positiv, ich kann aber auch die Blutgruppen A Negativ, 0 mit dem Rhesusfaktor Positiv und 0 Negativ erhalten. Wichtig sind dann noch die Antikörper, die mein Blut mit der Häufigkeit der Blutübertragungen entwickelt.
Nach Erhalt des Blutes geht es mir schnell besser. Der Kopfdruck sowie das Rauschen und Pochen in den Ohren, warum ich Nächte davor nicht ein- und durchschlafen konnte, hört sofort auf. Die Schlappheit weicht und die Energie kommt zurück.
Den Spenderinnen und Spendern dieses Blutes bin ich unendlich dankbar dafür.
Blut ist das einzige Mittel, was mich am Leben erhält. Ohne läge ich bereits seit Sommer 2019 unter der Erde. Es ist wie ein Medikament, welches auch schwere Nebenwirkungen während und sogar noch Tage nach der Transfusion verursachen kann. So konnte ich es auf dem Aufklärungsbogen lesen, den ich vor der ersten Blutübertragung unterschreiben und damit mit Einverständnis erklären musste.
Die Labore untersuchen das Spenderblut sehr genau, sodass eine Übertragung von Krankheiten wie Hepatitis und AIDS heute so gut wie ausgeschlossen sind. Trotz alledem bleibt mir nichts anderes übrig. Wenn man weiterleben möchte, dann muss man das Restrisiko, dass doch etwas passieren kann, eingehen. Das ist wie mit allen anderen Medikamenten auch.
Wie lange ich mit dieser unheilbaren Krankheit leben kann, weiß ich nicht, weiß keiner. Ich bin aber froh über jeden Tag, den ich noch erlebe. Das geht nicht nur mir so, sondern auch meine zwei- und vierbeinigen Familienangehörigen.
In der Klinik, heißt es, gibt es eine Patientin mit der gleichen Erkrankung, die seit ca. 20 Jahren regelmäßig Blut erhält. Das zu wissen gibt mir sehr viel Zuversicht.
Damit ein letztes Mal an die Blutspenderinnen und Blutspendern: Vielen, vielen herzlichen Dank!
Machen Sie weiter so, wenn es Ihnen möglich ist. Sie und Ihr kostbares Blut werden gebraucht!
Kommentare
Ich bin seit mein 18 Lebensjahr Blutspenderrin und freue mich wenn ich so was höre, das mutiert ich weiter zu machen. Ich arbeite in Schichtdienst und mit Absprache der Firma kann ich auch immer den Blutspenden Termin einhalten.
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