14.01.2020

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Blutplasma ermöglicht Leben

Leon Höing braucht regelmäßig Immunglobulin

Irgendwas stimmte nicht. Als Leon vor zehn Jahren auf die Welt kam, war er ein großes, schweres Baby (58 cm, 4.460 g) und er schlief 17 Stunden am Stück. Hildegard Höing kannte das von ihren beiden Töchtern nicht. „Leon war von Anfang an anders, reagierte nicht auf Reize, war sehr lichtempfindlich und ganz oft krank.“
Als Leon drei Jahre alt ist und kurz hintereinander zwei schwere Lungenentzündungen hat, beginnen die detaillierten Ursachenforschungen. Im Klinikum Krefeld, spezialisiert auf immunologische Störungen bei Kindern, lautet die Diagnose: Bruton-Syndrom (auch Morbus Bruton genannt), eine Form der Agammaglobulinämie.  Der genetisch bedingte Immundefekt gilt als unheilbar, lässt sich jedoch durch die regelmäßige Gabe von Immunglobulinen behandeln. Immunglobuline sind Eiweiße, die aus dem Plasma gespendeten Bluts gewonnen werden. Ohne Blutspenden gäbe es keine Immunglobuline und damit keine Hilfe für Menschen wie Leon. Morbus Bruton tritt fast nur bei Männern auf. Frauen – wie Hildegard Höing – sind Träger des defekten Gens, selbst jedoch gesund.
Immunglobuline kann man leider nicht schlucken wie eine Tablette. Sie werden intravenös oder subkutan (unter die Haut) übertragen. Die Prozedur dauerte in der Klinik acht Stunden lang. Am Anfang reichte eine Infusion im Monat. Bald wurde der Bedarf jedoch größer, so dass Hildegard Höing sich schulen ließ und ihren Sohn seit vielen Jahren selbst behandelt.
Derzeit bekommt Leon zweimal in der Woche 25 ml Immunglobuline. Jede Infusion in den Oberschenkel ist lebenswichtig, aber unangenehm und läuft eine Stunde lang.

Seitdem Hildegard Höing erkannt hat, wie wichtig Blutspenden für ihren Sohn sind, engagiert sie sich ehrenamtlich als Blutspendehelferin beim DRK-Ortsverein Borken: „Es ist mir ein Bedürfnis, Gutes zu tun und die Blutspende zu unterstützen.“

Bei der Infusion.

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