Informationen für Fachkreise
Pharmazeutischer Unternehmer / Inhaber der Zulassung DRK-Blutspendedienst West gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung der Landesverbände Nordrhein, Westfalen-Lippe, Rheinland-Pfalz und Saarland, Feithstr. 182, 58097 Hagen
Bezeichnung
LyoPlas N - w
Zusammensetzung des Fertigarzneimittels / Wirkstoffe (qualitativ und quantitativ)
wirksame Bestandteile: 0,70 bis 0,85 ml/ml gerinnungsaktives Humanplasma
sonstige Bestandteile: Citrat, Phosphat, Glucose
Anwendungsgebiete
- Notfallsubstitution einer klinisch relevanten Blutungsneigung oder einer manifesten Blutung bei komplexen Störungen des
Hämostasesystems, besonders bei schwerem Leberparenchymschaden oder im Rahmen einer disseminierten intravasalen
Gerinnung (DIC). In jedem Fall hat die Behandlung der ursächlichen Krankheit Priorität. Da eine DIC immer eine Komplikation
einer schweren Grunderkrankung (z. B. Sepsis, Schock, Polytrauma) darstellt, sollte LyoPlas N - w nicht ohne Behandlung der
zugrunde liegenden Pathomechanismen verabreicht werden.
- Verdünnungs- und/oder Verlustkoagulopathien
- Substitution bei Faktor V- und Faktor XI-Mangel
- Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
- Austauschtransfusion
- Eine Gabe von LyoPlas N - w ist nicht angezeigt als Volumen-, Eiweiß- und Albuminersatz, zur Immunglobulinsubstitution und zur parenteralen Ernährung.
Gegenanzeigen
Absolut:
- Plasmaeiweiß-Unverträglichkeit
Relativ:
- kardiale Dekompensation, Hypervolämie, Hyperhydratation, Lungenödem
- nachgewiesener IgA Mangel
Nebenwirkungen
- Volumenbelastung kann insbesondere bei Herzkreislauferkrankungen zu akutem Herzversagen
mit Lungenödem führen.
- Zitratintoxikationen sind bei schneller Transfusion und bei größeren Volumina insbesondere
bei Leberfunktionsstörung, Schock, Azidose, Hypothermie sowie bei Neugeborenen möglich.
- Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (TRALI).
- In seltenen Fällen werden anaphylaktoide Reaktionen beobachtet.
- Eine Bildung von Hemmkörpern gegen Gerinnungsfaktoren ist möglich.
- Das Risiko einer bakteriellen Kontamination lässt sich nicht mit letzter Sicherheit
ausschließen.
- Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung
von Infektionskrankheiten durch Übertragung von Erregern - auch bislang unbekannter
Natur - nicht völlig auszuschließen. Dies gilt z. B. für Hepatitiden, seltener für das
erworbene Immundefektsyndrom (AIDS).
- Im Vereinigten Königreich Großbritannien und
Nordirland wurde über Einzelfälle berichtet, in denen bei Empfängern von Transfusionen,
deren Spender später an der varianten Creutzfeldt-Jakob Krankheit (vCJK) erkrankten,
ebenfalls der ,,Erreger" (so genannte Prionen) nachgewiesen wurde. Bei der vCJK handelt
es sich um eine in Deutschland bislang nicht beobachtete Erkrankung, die durch den Verzehr
von bestimmten Nahrungsmitteln aus BSE-kranken Rindern erworben werden kann.
Warnhinweise
Sind nicht angeordnet.
Arzneimittelstatus
Verschreibungspflichtig
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.