Die sichere Thrombozytentransfusion
Einleitung
Ziel
Thrombozytenkonzentrate werden zur Prophylaxe und Therapie von thrombozytär bedingten Blutungen eingesetzt. Die Auswahl der Präparate und die sachgerechte Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Thrombozytentransfusion sind wichtige Bestandteile der sicheren Patientenversorgung. Mit unserer Checkliste möchten wir Ihnen Informationen zu den jeweiligen Handlungen geben.
Ärztliche Tätigkeiten sind blau gekennzeichnet, pflegerische Aufgaben sind rot gekennzeichnet.
Hinweis
Auf die Vorgaben des Transfusionsgesetzes (www.juris.de), der Richtlinie Hämotherapie (www.baek.de), der Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten (www.baek.de), der Voten des Arbeitskreises Blut (www.rki.de) und die Regelungen der jeweils hausinternen Transfusionsordnung wird verwiesen.
Weitere Informationen enthalten die Gebrauchs- und Fachinformationen der Arzneimittel.
Pool-Thrombozytenkonzentrat (Pool-TK)
- Herstellung: Thrombozytenkonzentrat aus gepoolten BuffyCoats von 4 Vollblutspenden, suspendiert in Plasma oder Thrombozytenlagerlösung
- Therapeutische Einheit (Durchschnittswerte): 1 Pool-Thrombozytenkonzentrat: 2 – 4 x 10¹¹ Thrombozyten/Beutel < 1x10⁶ Restleukozyten
- Indikation: Therapie und Prophylaxe thrombozytär bedingter Blutungsstörungen
- Besonderheit auf Anforderung des Arztes: Bestrahlung mit 30 Gy bei Patienten mit Risiko für transfusionsassoziierte Graft-versus-Host-Erkrankung (taGvHD), entfällt bei Pathogen reduzierten Präparaten gemäß Zulassung, Richtlinie Hämotherapie und Leitlinien beachten!
- Haltbarkeit: gemäß Präparateetikett
- Lagerung: 20 bis 24 °C, temperaturüberwacht und unter ständiger Agitation durch Spezialgerät
- Zwischenlagerung bis zur Transfusion: Raumtemperatur, nicht kühlen! Gelegentlich das Präparat vorsichtig von Hand schwenken und runddrehen, Zeit auf Minimum beschränken!
Apherese-Thrombozytenkonzentrat (Apherese-TK)
- Herstellung: Thrombozytenkonzentrat aus maschineller Entnahme (Apherese) bei einem Blutspender, suspendiert in Plasma oder Thrombozytenlagerlösung
- Therapeutische Einheit (Durchschnittswerte): 1 Apherese-Thrombozytenkonzentrat: 2 – 4 x 10¹¹ Thrombozyten/Beutel < 1x10⁶ Restleukozyten (leukozytendepletiert)
Volumen: 200 – 300 ml - Indikation: Therapie und Prophylaxe thrombozytär bedingter Blutungsstörungen; insbesondere bei Langzeitsubstitution, bei Transplantation, bei bereits existierenden Antikörpern und Thrombozytopenie mit erhöhtem Risiko für Immunisierung und Refraktärität
- Besonderheit auf Anforderung des Arztes: HLA oder HPA angepasst bzw. kompatibel ggf. Crossmatch bei Thrombozyten-Antikörpern, Bestrahlung mit 30 Gy bei Patienten mit taGvHD-Risiko, entfällt bei Pathogen reduzierten Präparaten gemäß Zulassung, Richtlinie Hämotherapie und Leitlinien beachten!
- Haltbarkeit: gemäß Präparateetikett
- Lagerung: 20 bis 24 °C, temperaturüberwacht und unter ständiger Agitation durch Spezialgerät
- Zwischenlagerung bis zur Transfusion: Raumtemperatur, nicht kühlen! Gelegentlich das Präparat vorsichtig von Hand schwenken und runddrehen, Zeit auf Minimum beschränken!
Hinweise zur Blutgruppenauswahl
- Angestrebt wird die AB0- und Rh D- gleiche TK-Gabe. Da dies nicht immer möglich ist, stellt die nebenstehende Tabelle mögliche Optionen dar
- * bei Rh negativen Patienten, besonders aber Rh negativen Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter, sollte die Transfusion Rh positiver TK vermieden werden. Bei unvermeidlicher Gabe von Rh positiven Thrombozytenpräparaten sollte eine Immunisierungsprophylaxe gegen das Rhesusantigen D mit Anti-D-Immunglobulin (150 – 300 µg i.v. oder s.c.) durchgeführt werden.
- Bei Kindern < 25 kg AB0-gleich transfundieren!
Thrombozytenkonzentrat-Auswahl nach Blutgruppen
- Blutgruppe Patient: A Rh positiv
1. Wahl: A Rh positiv
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): A Rh negativ, 0 Rh positiv oder 0 Rh negativ - Blutgruppe Patient: A Rh negativ
1. Wahl: A Rh negativ
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): 0 Rh negativ, A Rh positiv* oder 0 Rh positiv* - Blutgruppe Patient: 0 Rh positiv
1. Wahl: 0 Rh positiv
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): 0 Rh negativ - Blutgruppe Patient: 0 Rh negativ
1. Wahl: 0 Rh negativ
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): 0 Rh positiv* - Blutgruppe Patient: B Rh positiv
1. Wahl: B Rh positiv
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): B Rh negativ, 0 Rh positiv oder 0 Rh negativ - Blutgruppe Patient: B Rh negativ
1. Wahl: B Rh negativ
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): 0 Rh negativ, B Rh positiv* oder 0 Rh positiv* - Blutgruppe Patient: AB Rh positiv
1. Wahl: AB Rh positiv oder AB Rh negativ (selten verfügbar)
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): A Rh positiv, A Rh negativ, 0 Rh positiv oder 0 Rh negativ - Blutgruppe Patient: AB Rh negativ
1. Wahl: AB Rh negativ (selten verfügbar)
wenn nicht verfügbar, ausweichen auf (Auswahl nach Majorkompatibilität): A Rh negativ, 0 Rh negativ, A Rh positiv* oder B Rh positiv*
Hinweis!
Es gibt 2 Auswahlkriterien:
- *Auswahl nach Minorkompatibilität (z. B. A-TK für 0-Patienten)
Vorteil: Anti-A/Anti-B aus dem TK hat keinen Einfluss auf die Patientenerythrozyten.
Nachteil: signifikant reduziertes Inkrement. - *Auswahl nach Majorkompatibilität (z. B. 0-TK für A-Patienten)
Vorteil: besseres Inkrement, da die Thrombozyten ABH-Antigene tragen und der Transfusionserfolg nicht von den Isoagglutininen Anti-A/Anti-B des Patienten reduziert wird.
Nachteil: Anti-A/Anti-B aus dem TK bindet an die A-/B-Antigene der Patientenerythrozyten und kann einen positiven direkten Coombstest und – selten – eine Hämolyse verursachen.
Vorbereitung
Aufklärung und Verordnung
Pflege | Arzt | |
Ärztliche Aufklärung und Einwilligung des Patienten gemäß den hausinternen Regelungen vornehmen und dokumentieren
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Ärztliche Verordnung: Anforderungsschein vollständig ausfüllen und unterschreiben
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Anforderung nur zur sofortigen Transfusion
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Blutentnahme
Pflege | Arzt | |
Bei unbekannter Blutgruppe:
Blutprobe für AB0- und Rh D-Bestimmung, Identitätskontrolle bei der Blutentnahme |
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Laborröhrchen vor Entnahme mit Patientenetikett oder Name, Vorname, Geb.-Datum des Patienten beschriften
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Blutprobe mit vollständig ausgefülltem Anforderungsschein ins Labor bringen
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Labor
Blutgruppenbestimmung, Serologische Verträglichkeitsprobe mit TK entfällt
Abholung und Prüfung
Pflege | Arzt | |
Zeitnah zur Transfusion abholen, Patientendaten, Konservennummer und Blutgruppe überprüfen, Abholung mit Datum und Uhrzeit dokumentieren
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Direkt zur Station – nicht in den Stationskühlschrank
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Transport bei Raumtemperatur, vor Kälte und Hitze schützen
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Kontrolle
Pflege | Arzt | |
Überprüfen: Daten auf Begleitschein und Patientendaten, Blutgruppe auf TK und Patientenblutgruppe, Konservennummer, Verfalldatum des TK, visuelle Kontrolle
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Umgang mit den Präparaten
Pflege | Arzt | |
bei Raumtemperatur zwischenlagern
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gelegentlich bis zur Transfusion das TK Präparat vorsichtig von Hand schwenken und runddrehen, Zeit beschränken, für baldige Transfusionseinleitung sorgen!
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Nicht kühlen – nicht auf Metallflächen legen
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Patientengespräch
Pflege | Arzt | |
Patienten zu Erfahrungen mit früheren Transfusionen befragen
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Auf das Verbleiben im Zimmer während der Transfusion hinweisen
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Toilettengang anregen und auf bequeme Kleidung hinweisen
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Temperatur, Puls und Blutdruck messen und dokumentieren
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Auf mögliche Transfusionsreaktionen (s. Überwachung) hinweisen und zur Meldung von Symptomen auffordern (Klingel o.ä.)
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Material zusammenstellen
Pflege | Arzt | |
Verweilkanülen, Spritzen, Hautdesinfektionsmittel, Tupfer, Handschuhe, Stauschlauch, Pflaster, Abwurfschale, TK, Transfusionsbesteck und -protokoll
Bedside-Testkarte nicht erforderlich! |
Durchführung
Vorbereitung
Pflege | Arzt | |
Identität des Patienten sichern
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Zugang legen und fixieren
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Korrekte Zuordnung des TK zum Patienten
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Korrekte Indikationsstellung überprüfen, ebenso Beachtung von Sonderindikationen (z.B. bestrahlt, gewaschen)
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Übereinstimmung/Kompatibilität der AB0-Blutgruppe und Rh D von Patient und TK überprüfen
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Präparatekontrolle
Pflege | Arzt | |
Verfalldatum
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Unversehrtheit des Präparates
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deutlich sichtbares Swirling (Wolkenbildung) als Hinweis auf intakte Thrombozyten. Cave! Verfärbung, Gerinnsel, Flocken: nicht transfundieren! Sofort beim Hersteller reklamieren!
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Transfusionsbesteck
Pflege | Arzt | |
Transfusionsbesteck unter Vermeidung einer Kontamination in den Transfusionsstutzen des TK einführen
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unter leichtem Druck mit der Handfläche auf das TK die Tropfkammer und das Schlauchsystem befüllen, mit der anderen Hand hochhalten (Vermeidung von Luftansammlung im System)
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Transfusionsbesteck max. 6 Stunden verwenden
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Die Transfusion
Pflege | Arzt | |
Einleitung der Transfusion durch den Arzt, anschließend Delegierung der Überwachung an kompetentes Personal, Erreichbarkeit sicherstellen!
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Datum und Uhrzeit der Transfusion auf dem Transfusionsprotokoll dokumentieren
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Zügig transfundieren: 1 TK in ca. 30 Minuten
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Befinden des Patienten (Temperatur, Blutdruck, Puls, Bewusstseinslage und Atmung) in geeigneten Abständen kontrollieren
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Beobachtung der Haut auf Rötung und Quaddelbildung
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Kontrolle von Transfusionsbesteck, Füllzustand, Inspektion der Einstichstelle
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Keine Beimengung von Medikamenten oder Infusionslösungen zum TK
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Überwachung
Akute Transfusionsreaktion
Pflege | Arzt | |
Symptome: Übelkeit, Brechreiz, Atemnot, Unruhe, Hautblässe, Schüttelfrost, Temperaturanstieg, Tachykardie, Blutdruckabfall, Juckreiz, Urticaria, Wärmegefühl oder Frösteln
selten: akute Sofortreaktion mit Kreislaufkollaps und Schocksymptomatik |
Verhalten im Notfall
Pflege | Arzt | |
Transfusion sofort stoppen
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Arzt rufen!
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Zugang offen halten, Verweilkanüle in der Vene belassen, Kontrolle von Puls, Blutdruck, Atemfrequenz, Körpertemperatur, Exanthembildung
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Arzt entscheidet über weiteres Vorgehen
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TK sicherstellen und keimdicht verschließen
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Bericht über Transfusionsreaktion vollständig ausfüllen (Vordrucke im Blutdepot/Blutspendedienst erhältlich)
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Frische Blutprobe entnehmen
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Blutprobe, Präparat, ggf. Blutkulturen bei Verdacht auf bakteriell bedingte Reaktion und ausgefüllten Bericht an das Labor weiterleiten, das den Hersteller informiert und die notwendigen Untersuchungen zur Aufklärung veranlasst
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Zwischenfall in Patientenakte mit Datum und Uhrzeit dokumentieren
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Nachbereitung
Transfusionsende
Pflege | Arzt | |
Klemme schließen, Transfusionssystem von der liegenden Verweilkanüle abdrehen
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Verweilkanüle mit Kochsalz durchspülen und schließen
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Rest-TK mit festem Knoten im Schlauch oder sterilem Stopfen keimdicht verschließen
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Patient noch ca. 30 – 60 Minuten unter Beobachtung halten
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Ambulante Empfänger über mögliche, später eintretende Symptome und durchzuführende Maßnahmen aufklären
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Restbeutel
Pflege | Arzt | |
Rest-TK-Behältnis sicherstellen und 24 Stunden im Kühlschrank bei +1°C bis +10°C aufbewahren
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Anschließend gemäß Vorschrift entsorgen
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Dokumentation
Pflege | Arzt | |
Verträglichkeit dokumentieren
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Arztunterschrift auf das Transfusionsprotokoll (soweit nicht bei der Einleitung geschehen)
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Kopie des Transfusionsprotokolls an das Blutdepot zum Nachweis der erfolgten Transfusion und des Verbleibs des TK
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Transfusionsprotokoll in Patientenakte einfügen
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Hausinterne Regelungen beachten!
Therapiekontrolle
Pflege | Arzt | |
Überprüfen der Wirksamkeit anhand klinischer Kriterien (Sistieren der Blutung) und Anstieg der Thrombozyten im peripheren Blut, gemessen ca. 1 h /24 h nach Transfusionsende
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Therapiekontrolle
Formel
Faustformel: pro TK Anstieg um 20 - 40.000 Th/µl
Für die genaue Berechnung: Der Erfolg kann mittels des CCI (Corrected Count Increment) beurteilt werden.
CCI: Gemessenes Inkrement x Körperoberfläche (m²) : Anzahl der transfundierten Thrombozyten in 10¹¹
Beispiel:
- Patient mit Körperoberfläche von 1,7 m²
- Anstieg der Thrombozyten nach der Transfusion von 10.000/µl auf 50.000/µl,
- TK mit 3 x 10¹¹ : Thrombozyten (Mittelwert)
- Beispielrechnung: (50.000 - 10.000) Th / µl x 1,7 m² : 3 = 40.000 x 1,7 : 3 = 22.666 / µl
Wenn CCI < 8 – 10.000:
inadäquater Anstieg → Refraktärzustand bei wiederholtem Ausbleiben des Transfusionserfolgs in Betracht ziehen.
Häufige andere Ursachen: Fieber, Medikamente, Hypersplenismus, GvHD
Unzureichender Transfusionserfolg
- Erkrankung mit Thrombozytenverbrauch?
- Medikamente, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen?
- HLA-Antikörper? (gegen Humane Leukozytenantigene)
- HPA-Antikörper? (gegen Humane Plättchenantigene)
→ HLA – Antikörpersuche und Identifizierung + HLA – Typisierung des Patienten → HLA-AK negativ oder HLA-AK positiv
- HLA-AK negativ → Pool-Thrombozytenkonzentrat oder nicht speziell ausgewähltes Apherese-TK
- HLA-AK positiv → HLA kompatibles Apherese-TK Bestrahlen! (entfällt bei Pathogen reduzierten TK)
→ Plättchen Antikörpersuche und Identifizierung
- HPA-AK positiv → HPA-kompatibles Apherese-TK
Hinweis: Falls die Diagnostik nicht abgewartet werden kann, hochdosiert Pool-TK anwenden.
Formel
Formel zur Berechnung der Körperoberfläche von Kindern:
KO [m2] = √ aus Gewicht [kg] x Größe [cm] : 3600
Formel zur Berechnung der Körperoberfläche von Erwachsenen:
KO [m²] = Gewicht⁰·⁴²⁵ [kg] x Größe⁰·⁷²⁵ [cm] x 71.84 [m² /kg x cm] : 10.000
Herausgeber / Version
DRK-Blutspendedienst West gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Sitz der Gesellschaft:
40885 Ratingen
Amtsgericht Düsseldorf HRB 42977
Umsatzsteuer-Identnummer: DE 121 633 379
Autoren: Dr. med. G. Walther-Wenke, M. Spirtz
Version 9, Stand: Januar 2020