
Was bedeutet die Blutformel auf meinem Spendeausweis?

Blutgruppe
Der erste Teil der Blutformel gibt Ihre Blutgruppe im AB0-Blutgruppensystem wieder. Jeder Mensch besitzt entweder die Blutgruppe A, B, AB oder 0.
- Eine Besonderheit bei der Blutgruppe A liegt in der unterschiedlichen Ausprägung. So weisen die meisten Menschen die Untergruppe A1 auf, es gibt aber auch biochemische Varianten, die mit A2 oder anderen selteneren Bezeichnungen einhergehen.
Rhesusfaktor
Der zweite Teil der Blutformel benennt Ihren Rhesusfaktor. 85% der Deutschen besitzen das sogenannte D-Merkmal (Rhesusfaktor "D") und gelten somit als Rhesus-positiv.
- Die Angabe "Rh (D) pos" sagt aus, dass Sie das D-Merkmal besitzen und damit Rhesus-positiv sind. Für das Merkmal D sind ebenfalls heute zahlreiche biochemische Varianten bekannt, daher finden z. B. manche Menschen auch ein „Dweak“ in ihrem Ausweis. Hier handelt es sich um eine genetisch abgeschwächte Variante.
- Die Angabe "Rh (D) neg" sagt aus, dass Sie das D-Merkmal nicht besitzen und damit Rhesus-negativ sind.
Rhesuskomplex
Der Rhesuskomplex schlüsselt Ihre Blutgruppe im Rhesus-Blutgruppensystem weiter auf. Das Rh-System besteht aus zwei Genorten, dem D-Locus und dem C/c, E/e-Locus. Daraus ergeben sich insgesamt acht Genkombinationen, die untrennbar miteinander vererbt werden.
Häufigkeit der wichtigsten Rhesusmuster in Mitteleuropa:
Rhesusformel: Anteil in %
- CcDee: 33,97
- CCDee: 17,18
- ccddee: 15,34
- CcDEe: 12,24
- ccDEe: 11,89
- ccDee: 2,18
- Ccddee: 0,74
- ccddEe: 0,49
- CCDEe: 0,19
- CcDEE: 0,06
- CCddee: 0,01
- CcddEe: 0,01
Kell-Faktor
Das Kell-System ist nach dem AB0-System und dem Rhesus-System das drittwichtigste Blutgruppensystem. Bei der Blutgruppenbestimmung wird auf das K-Merkmal getestet. Bei ca. 91% der Menschen in Deutschland ist das K-Merkmal nicht vorhanden, der Kell-Faktor ist also negativ (K neg). Bei den übrigen ca. 9% ist das K-Merkmal vorhanden, der Kell-Faktor ist also positiv (K pos).
- Der Kell-Faktor ist besonders bei Schwangerschaften wichtig, da bei eine Kell-Unverträglichkeit zwischen Mutter und Kind zu einer schwerwiegenden Gesundheitsstörung des Fötus und des Neugeborenen führen kann. Solche Blugruppenunverträglichkeiten sind auch für die Merkmale anderer Blutgruppensysteme bekannt, z. B. beim Merkmal D.