Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chung

und deren Be­deu­tung für die Blut­spen­der

Häu­fig wird die Un­ter­su­chung von Blut­pro­ben eines Blut­spen­ders mit einem ärzt­li­chen Ge­sund­heits­check ver­gli­chen. Diese In­ter­pre­ta­ti­on der La­bor­un­ter­su­chun­gen der Blut­spen­den ist so nicht zu­tref­fend.

Die Un­ter­su­chung von Blut­pro­ben eines Blut­spen­ders hat fol­gen­de Ziele:

  • Für die späteren Empfänger des gespendeten Blutes muss sichergestellt werden, dass mit den zur Verfügung stehenden Testmethoden und -verfahren die höchstmögliche Sicherheit erreicht wird.
  • Für die Spender des Blutes muss sichergestellt werden, dass er/sie mit keiner durch Blut übertragbaren Krankheit infiziert ist und bezüglich dieses Punktes weiterhin als Blutspender/in zur Verfügung stehen kann.
  • Sofern bei einer spendenden Person ein auffälliger Laborbefund festgestellt worden ist, dient dies vielfach der Früherkennung einer Infektionskrankheit. Meist sind die Behandlungschancen bei einer frühzeitigen Erkennung deutlich besser als bei einer späteren Entdeckung der Infektion.

Die Blut­un­ter­su­chung beim Haus­arzt an­läss­lich einer Vor­sor­ge­un­ter­su­chung er­for­dert oft eine Blut­ent­nah­me mor­gens ohne vor­he­ri­ge Nahrungs-​ und Ge­trän­ke­auf­nah­me. Die Blut­ent­nah­me beim DRK-​Blutspendedienst West muss im Zu­sam­men­hang mit einer Voll­blut­spen­de nach zuvor nor­ma­lem Essen und Trin­ken er­fol­gen, da der Blut­spen­der sonst die Ent­nah­me von ca. 500 ml Blut schlech­ter ver­tra­gen könn­te. Der DRK-​Blutspendedienst West un­ter­sucht die Blut­pro­ben der Spen­der/innen in ers­ter Linie im Hin­blick auf be­stimm­te Blut­grup­pen­merk­ma­le und die Ver­mei­dung der Über­tra­gung in­fek­tiö­ser Krank­hei­ten durch Blut. Die durch den Haus­arzt rou­ti­ne­mä­ßig in der Vor­sor­ge­un­ter­su­chung ge­tes­te­ten La­bor­wer­te und Ri­si­ko­fak­to­ren, z. B. für Herz-​Kreislauf-Erkrankungen, sind nicht re­le­vant für die Si­cher­heit von Blut­pro­duk­ten be­züg­lich über­trag­ba­rer In­fek­tio­nen. Daher möch­ten wir mit einer Fehl­in­ter­pre­ta­ti­on der Blut­spen­de­un­ter­su­chun­gen auf­räu­men, die in Spen­der­krei­sen nach wie vor weit ver­brei­tet ist:

Die Un­ter­su­chung der Blut­spen­den er­setzt nicht den re­gel­mä­ßi­gen haus­ärzt­li­chen Ge­sund­heits­check! Sie kann die­sen nur er­gän­zen. Nut­zen Sie also die Vor­sor­gean­ge­bo­te Ihrer Kran­ken­kas­se und kon­tak­tie­ren Sie Ihren Haus­arzt.

Befund-​ und Er­geb­nis­mit­tei­lung an den Blut­spen­der

Grund­sätz­lich wird bei einem auf­fäl­li­gen, d.h. einem mög­li­cher­wei­se auf eine Krank­heit hin­wei­sen­den La­bor­be­fund der je­wei­li­ge Spen­der und ggf. der von ihm uns be­nann­te Haus­arzt schrift­lich be­nach­rich­tigt. Im Um­kehr­schluss be­deu­tet dies: Wer nicht in­ner­halb von zwei Wo­chen nach der Blut­spen­de eine schrift­li­che Mit­tei­lung des Zen­tral­la­bors Hagen er­hal­ten hat, kann davon aus­ge­hen, dass die letz­te Blut­spen­de keine auf­fäl­li­gen Er­geb­nis­se er­ge­ben hat. Um Miss­ver­ständ­nis­sen vor­zu­beu­gen: Der DRK-​Blutspendedienst West in­for­miert seine Blut­spen­der grund­sätz­lich nur schrift­lich per Post über auf­fäl­li­ge Be­fun­de im Zu­sam­men­hang mit einer Blut­spen­de, z.T. mit einem ein­ge­schrie­be­nen Brief. Ein Blut­spen­der wird nie­mals durch einen Te­le­fon­an­ruf bzw. an­de­re elek­tro­ni­sche Post erst­mals über einen La­bor­be­fund in­for­miert.

Auf Wunsch kann auch eine schrift­li­che Be­fund­mit­tei­lung bei „Nor­mal­be­fun­den“ im Zen­tral­la­bor an­ge­for­dert wer­den. Dazu soll­te etwa zwei Tage nach der Spen­de die form­lo­se An­for­de­rung schrift­lich oder per E-​Mail an das Se­kre­ta­ri­at des Zen­tral­la­bors ge­schickt wer­den. Bitte geben Sie dazu Namen, Vor­na­men, Ge­burts­da­tum und An­schrift an. Sie kön­nen uns auch über unser Spender-​Service-Center mit der Ruf­num­mer 0800 11 949 11 mon­tags bis frei­tags von 9 bis 18 Uhr kos­ten­los aus dem deut­schen Te­le­fon­fest­netz an­ru­fen. Die Be­fund­mit­tei­lung wird per Brief­post aus­schließ­lich an die bei uns ge­spei­cher­te An­schrift ver­schickt. Es wer­den aus Grün­den der Schwei­ge­pflicht an Blut­spen­der weder te­le­fo­ni­sche Aus­künf­te ge­ge­ben noch Mit­tei­lun­gen per Fax oder E-​Mail er­teilt. Erst­spen­der er­hal­ten nach Ab­schluss aller Un­ter­su­chun­gen eine In­for­ma­ti­on über ihre Blut­grup­pe in Form von Blutspender-​ und Un­fall­hil­fe­päs­sen.

Fra­gen zu den Mit­tei­lun­gen über La­bor­be­fun­de nach Spen­den­un­ter­su­chung

An­läss­lich jeder Blut­spen­de füh­ren wir sorg­fäl­ti­ge Un­ter­su­chun­gen des ge­spen­de­ten Blu­tes durch. Diese die­nen der Si­cher­heit für den Emp­fän­ger des Blu­tes. Sie hel­fen aber auch bei der Früh­erken­nung be­stimm­ter, durch Blut über­trag­ba­re Er­kran­kun­gen des Spen­ders. Da­durch kann unter Um­stän­den früh­zei­tig eine er­folg­rei­che Be­hand­lung des Spen­ders ein­ge­lei­tet wer­den. Die Such­tests sind auf eine ex­trem hohe Emp­find­lich­keit aus­ge­legt. Dabei wird be­wusst in Kauf ge­nom­men, dass die Rate „po­si­ti­ver“ Re­ak­tio­nen höher ist, als die An­zahl der Er­kran­kun­gen. Es gibt eine Reihe von Stör­ein­flüs­sen, die z.T. noch nicht be­kannt sind und die po­si­ti­ve Re­ak­tio­nen vor­täu­schen. Häu­fig sind Ab­wehr­stof­fe gegen an­de­re Krank­heits­er­re­ger, z. B. gegen ba­na­le Er­käl­tungs­vi­ren, eine Ur­sa­che. Da es sich um ein tech­nisch un­ver­meid­ba­res Phä­no­men han­delt, kann al­lein aus der po­si­ti­ven Re­ak­ti­on eines Such­tes­tes keine Dia­gno­se ge­stellt wer­den. Es müs­sen sich wei­te­re, z.T. sehr auf­wän­di­ge Be­stä­ti­gungs­un­ter­su­chun­gen an­schlie­ßen, die auch die Ver­wen­dung einer neu ent­nom­me­nen Blut­pro­be er­for­dern kön­nen. Für alle Blut­spen­de­diens­te hat der Ar­beits­kreis Blut beim Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um Richt­li­ni­en auf­ge­stellt, wie diese Be­stä­ti­gungs­dia­gnos­tik er­fol­gen soll.

Für alle Ihre per­sön­li­chen Fra­gen zu einer von uns zu­ge­sand­ten Be­fund­mit­tei­lung kön­nen Sie auch ein in­di­vi­du­el­les Ge­spräch mit einem Arzt un­se­res Zen­tral­la­bors füh­ren. Rufen Sie dazu unser Spender-​Service-Center über die Ruf­num­mer 0800 11 949 11 (mon­tags bis frei­tags von 9 bis 18 Uhr kos­ten­los aus dem deut­schen Te­le­fon­fest­netz) an und nen­nen Sie das Stich­wort „La­bor­be­fund“. Falls nicht so­fort ein Arzt zu spre­chen ist, hin­ter­las­sen Sie bitte für einen Rück­ruf Ihre Per­so­na­li­en und Te­le­fon­num­mer.

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